Kita Kotenbeis als Lebensraum
Die Kita Kotenbeis ist eine der ältesten selbst organisierten Kindergruppen in Münster. Sie wurde im März 1973 von engagierten Eltern gegründet und ist als anerkannte Kindertagesstätte mittlerweile nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken: Mitten im Herzen Münsters treffen sich von Montag bis Freitag bis zu 17 Kinder von zwei bis sechs Jahren in der Tibusstraße und erkunden von dort aus die städtisch geprägte Welt um sich herum. Sie erproben das soziale Miteinander in der Gruppe und entwickeln, erforschen und entfalten ihre Persönlichkeit. Liebevoll begleitet und unterstützt werden sie dabei von einem Team ausgebildeter ErzieherInnen, die gemeinsam und in intensiver Kommunikation mit den Eltern den Boden für das Klein-Sein und Groß-Werden in vertrauensvoller, familiärer Atmosphäre bereiten.
Der Kindergruppenalltag wird bilingual gestaltet.
Die Promenade ist in unmittelbarer Nähe und eignet sich gut für viele Aktivitäten. Auch auf gute Ernährung wird Wert gelegt, so bezieht Kotenbeis saisonales Obst und Gemüse von Biolandbetrieben aus der Umgebung und auch das angelieferte Mittagessen ist bio und lecker.
Vor allem ist die Kita Kotenbeis aber eins: ein Lebensraum, in dem die Kinder und ihr Wohl unhinterfragt im Mittelpunkt stehen. Die Kita ist ein Raum, der den Kindern einen sozialen Horizont über die Grenzen der Kleinfamilie hinaus eröffnet.
Die relativ kleine Gruppengröße und der gute Betreuungsschlüssel sowie die festen, langen Betreuungszeiten ermöglichen ein schnelles Zusammenwachsen der altersgemischten Gruppe und fördern den Zusammenhalt sowohl der Kinder untereinander als auch mit und zwischen den Eltern und dem Team. Respektvoller Umgang und eine gegenseitige Wertschätzung werden daher bei Kotenbeis groß geschrieben, gemeinsame Freude am Tun und täglicher Spaß miteinander ebenfalls.
Die Kita Kotenbeis ist eine Elterninitiative. Das bedeutet, dass das Engagement der Eltern in vielerlei Hinsicht gefragt ist, z.B. als organisatorische Stütze im Kindergruppen-Alltag, in der Verwaltung und Gestaltung des gemeinnützigen Trägervereins und natürlich als Kooperations- und GesprächspartnerInnen der Erzieherinnen.
Und ganz besonders ist der Einsatz der Eltern auch dann gewünscht, wenn es heißt,
solidarisch an der Seite der Angestellten Flagge zu zeigen und sich im Interesse
der Kinder für den Erhalt dieser wertvollen Einrichtung und für das generationsübergreifende Projekt selbst organisierter Kindergruppen auf politischer Ebene einzusetzen.
Grundlagen
Jedes Kind kommt mit individuellen Anlagen und der besonderen Prägung durch seine Familie und seine Herkunft in die Kindertagesstätte. Es gilt, das Kind dort abzuholen, wo es sich in seiner aktuellen Entwicklung befindet.
„Die spielen ja nur“, denken viele Erwachsene. Dabei ist das ungestörte, freie Spiel der Kinder von größter Bedeutung. Das Spiel bietet dem Kind die Möglichkeit,
selbst tätig zu werden und seine individuelle Persönlichkeit mit all ihren Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Spielen heißt, sich entwickeln, reifen, lernen, wachsen. All dies geschieht spielerisch, aus eigenem Antrieb und Neugier. Das Kind erschließt über das Spiel seine Umwelt und erwirbt damit die Fähigkeit, sich in ihr zunehmend besser zu orientieren, sich
zu bewegen und zu handeln. Es macht Erfahrungen, die für sein späteres Sozialleben von großer Bedeutung sind.
„Das Spiel“ ist die Arbeit des Kindes!
Rituale, Feste und Fahrten
Rituale und jährlich wiederkehrende Feste sind ein wichtiger Bestandteil des Kindergruppenalltages. Sie strukturieren den Tag, die Woche, den Monat, das Jahr und den gesamten Verlauf der Kindergruppenzeit.
Jedes Kind braucht Rituale für seine gesunde Entwicklung. Durch die Wiederkehr von Vertrautem, durch verlässliche Regeln gewinnt es Kraft, Zuversicht und Vertrauen in sich selbst und andere.
Im Jahresverlauf gibt es Feste und Tradtionen, die das Gruppenjahr strukturieren. Wie z.B. Laternen/Halloweenfest, Karneval, Ostern und Weihnachten, außerden sind die Gruppen- und Familienfahrten ein wichtiger Bestandteil unserer Kindergruppe.
Eingewöhnungszeit
Der Eintritt des Kindes in die Kindergruppe hat für Eltern und Kinder den Charakter der Erstmaligkeit. Für die Familie und das Kind ist es etwas Neues, das eventuell
mit Unsicherheit behaftet ist. „Ist die Kita die richtige Wahl? Wird es meinem Kind dort gut gehen? Wird es sich gut eingewöhnen?“, sind Fragen, die sich die Eltern stellen.
Um die Trennungssituation von der Familie gut zu gestalten und das Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen, ist eine behutsame Eingewöhnung in die Gruppe durch besondere Aufmerksamkeit der ErzieherInnen notwendig. Die Dauer der Eingewöhnungsphase neuer Kinder lässt sich nicht exakt voraussagen. Dies hängt vom in-dividuellen kindlichen Befinden und auch vom Lösungsprozess seitens der Eltern ab.
Motorik
In der frühen Kindheit ist Bewegung für die gesamte Entwicklung von sehr großer
Bedeutung. Bewegung ist dem Kind ein ureigenes Bedürfnis, und die Lust daran
ist vor allem in den ersten Lebensjahren groß. Mit Begeisterung widmet sich das Kind den täglichen Herausforderungen wie z.B. Rennen, Springen, Klettern, Hüpfen.
Spielerisch entwickelt das Kind dabei motorische Fähigkeiten, die nicht nur die Grund-
lage für eine gesunde physische Entwicklung sind, sondern auch eng mit der kognitiven und psychosozialen Entwicklung des Kindes in Verbindung stehen. Das Kind braucht Gelegenheit zu vielfältiger Bewegungserfahrung, um Wissen über die Umwelt, sich selbst, seinen Körper und Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten zu erwerben.
Bewegung findet in der Kindergruppe nicht nur in der je einmal wöchentlich stattfindenden Turnstunde statt. Die Ausstattung der Räume und des Außengeländes hat Aufforderungscharakter und ist so gestaltet, dass das Kind seinem natürlichen Bedürfnis nach Bewegung jederzeit nachgehen kann – um so seine Motorik zu stabilisieren und automatisieren.
Sprache
Die ersten Lebensjahre sind grundlegend für den Spracherwerb. In diesem Lebensabschnitt lernen Kinder schnell und leicht und erwerben in großem Umfang Wissen.
Die Sprachförderung im Kindergarten richtet sich nach der kindlichen Sprachentwicklung. Sie ist eng verknüpft mit dem eigenen Sprachverhalten des Kindes und den persönlichen Beziehungen zu anderen Kindern und Erzieherinnen. Die Sprachfreude
bei den Kindern zu wecken, ihren Wortschatz zu erweitern, bei Sprachschwierigkeiten zu helfen ist ein elementares Anliegen der Konzeption.
Kotenbeis bietet Kindern eine sprachanregende Umgebung. ErzieherInnen und Eltern legen großen Wert auf die Kommunikation mit jedem einzelnen Kind. Gezielte Angebote vertiefen diese Sprachförderung, z. B. gemeinsame Mahlzeiten, Rollenspiele, Fingerspiele und Lieder. Mit Musik und Bewegung erobern Kinder die Sprache.
Bilinguale Erziehung
Kinder, die die Kindergruppe Kotenbeis besuchen, erhalten die Möglichkeit die englische Sprache kindgerecht, spielerisch, ohne Überforderung oder Zwang, aber mit viel Spaß zu erlernen.
Dies geschieht in täglichen Kommunikations- und handlungssituationen während des
Kindergruppentages. Die Sprache wird dabei in die Handlung eingebunden und durch Gestik und Mimik unterstützt. Hier wird das Prinzip der Immersion eingehalten. Bei der Immersionsmethode wird die zu erlernende Sprache konse-quent von einer Erzieherin als Arbeitssprache verwendet und zwar in der Kindergruppe für den gesamten Tagesablauf und für alle Anlässe.
Wichtig ist also, dass die zu erlernende Sprache nicht wie bei herkömmlichen Methoden als Lehrgegenstand behandelt wird, sondern sie ist in der Kindergruppe eine
lebendige Sprache, die von den Kindern auch emotional erlebt werden kann. So werden zum Beispiel Worte und Redewendungen in bestimmten, wiederkehrenden Situationen verwandt und somit von den Kindern schnell aufgenommen und verstanden, z.B. „good morning“, „tidy-up time“.
Musikalische Früherziehung
Musik und Gesang wirken sich positiv auf das Verhalten und Empfinden des Kindes aus und fördern in hohem Maß die Gesamtentwicklung seiner Persönlichkeit. Musik verbessert Aufmerksamkeit und Konzentration. Die Fähigkeit des Kindes, sich etwas zu merken und es wiederzugeben, wird mit Hilfe von Liedern positiv beeinflusst. Zusätzlich fördert das gemeinsame Singen von "Kotenbeis-Liedern" das positive Gemeinschaftsgefühl.
Bildnerisches Gestalten
Phantasie und Kreativität sind natürliche Eigenschaften von Kindern und durchziehen all ihre Lebenssituationen. Kinder setzen sich uneingeschränkt und phantasievoll mit Materialien auseinander und beurteilen weniger als Erwachsene, ob daraus etwas entsteht. Kreativ sein heißt vielfältige Wege zu suchen und sich nicht so sehr von einer einzigen Lösung überzeugen zu lassen. Die Freude am Ausprobieren, Phantasieren und freien Gestalten ist wichtiger als das Ergebnis. Beim kreativen Gestalten geht es um das ganzheitliche Lernen.
Übergang in die Schule
Unter dem Begriff Vorschularbeit versteht Kotenbeis die Zeit von der Geburt bis zur Einschulung. Damit ist also nicht nur das letzte Jahr vor dem Schuleintritt gemeint.
Dennoch ist das letzte Kindergruppenjahr für die „Großen“ etwas Besonderes. Sie übernehmen mehr Verantwortung für sich, für andere und erhalten gezielte Angebote. Vor der Einschulung führen die ErzieherInnen (mit Einverständnis der Eltern) mit den Vorschulkindern den Test BISC – Bielefelder Screening zur Früherkennung von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten – durch.
Außerdem bietet Kotenbeis Projekte zu verschiedenen Schwerpunkten an. In regelmäßigen Abständen treffen sich die Vorschulkinder mit Kindern einer anderen Einrichtung, um gemeinsame Turnstunden oder Ausflüge zu planen und zu erleben.
Das letzte halbe Jahr vor dem Schuleintritt wird gezielt zur ganzheitlichen, intensiven Förderung genutzt. Lösungen spiegeln eine Vielfalt und Offenheit und unterstützen in besonderer Weise die Erkundungs- und Experimentierfreude der Kinder.
Das Team
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kindergruppe Kotenbeis verstehen sich als gleichberechtigtes, partnerschaftliches Team. Jeder bringt seine persönlichen Fähigkeiten in die pädagogische Arbeit mit ein. Für das Gelingen der konstruktiven Arbeit findet einmal wöchentlich eine Teamsitzung statt, in der die pädagogische Arbeit besprochen, organisiert und reflektiert wird.
Das Team nimmt regelmäßig an Fortbildungen, Fachtagungen und Gruppen übergreifenden Besprechungen teil.
Die ErzieherInnen sind für die Kinder Vorbild, Vertrauensperson, AnsprechpartnerIn, BeraterIn und FreundIn. Sie bauen zur Kindergruppe und zu jedem einzelnen Kind eine vertrauensvolle Beziehung auf
Die Erzieherinnen und Erzieher, die Kinder und auch die Eltern begegnen einander mit Respekt.
Das gesamte Kopnzept stellt eine Momentaufnahme der pädagogischen Zielsetzung der Kindergruppe Kotenbeis dar und wird ständig weiter entwickelt.